Bern wird für Fahrende zum «Vorzeigebeispiel»

27. Août 2014

Im Kanton Bern verlieren die Fahrenden Ende Woche zwei provisorische Durchgangsplätze, können aber neu Interlaken, Rohrbach und Sumiswald ansteuern. Und vielleicht bald auch Muri.Ende dieser Woche werden die zwei provisorischen Durchgangsplätze in Bern (Wölflistrasse) und Biel (Bözingenfeld) geschlossen, die nach den Demonstrationen der Fahrenden v ...

Im Kanton Bern verlieren die Fahrenden Ende Woche zwei provisorische Durchgangsplätze, können aber neu Interlaken, Rohrbach und Sumiswald ansteuern. Und vielleicht bald auch Muri.Ende dieser Woche werden die zwei provisorischen Durchgangsplätze in Bern (Wölflistrasse) und Biel (Bözingenfeld) geschlossen, die nach den Demonstrationen der Fahrenden von Ende April eröffnet worden waren. Insgesamt gehen dadurch 50 Plätze verloren.Am Dienstag stellte Christian Waber, Gemeindepräsident von Sumiswald, im Beisein des Berner Regierungsrates Christoph Neuhaus einen neuen Durchgangsplatz für Fahrende vor. Der beim Eisplatz Grünen gelegene Platz bietet fünf Wohnwagen Platz und soll bis 2017 zur Verfügung stehen. Zudem kündigte Regierungsrat Neuhaus weitere neue, befristete Durchgangsplätze im Kanton an: Interlaken (5 Plätze), Rohrbach (20 Plätze) und Muri (15 Plätze). Allerdings ist unklar, ob der angekündigte Platz im Froumholz bei Muri wie geplant am kommenden Montag eröffnet werden kann. Der Grund sind ungeklärte Fragen zur Zufahrt.Trotz der unbefriedigenden Zwischenbilanz betreffend der Suche nach neuen Halteplätzen hält «Der Bund» den gestrigen Behördenauftritt für bemerkenswert. Er illustriere das stark gestiegene Engagement der Behörde zugunsten der (schweizerischen) Fahrenden und belege deren wachsende Bereitschaft, den Anliegen der Minderheit vorurteilslos zu begegnen. Zitiert wird zudem der Leiter der Orts- und Gewerbepolizei der Stadt Bern, der für den Platz an der Wölflistrasse zuständig ist: «Ausgehend von den guten Erfahrungen, die wir gemacht haben, wäre ich jederzeit bereit, ein Plädoyer für die Jenischen zu halten.» Claude Gerzner, der Sprecher der Bewegung der Schweizer Reisenden, beurteilt das Verhalten des Kantons Bern laut dem «Bund» trotz der nur provisorischen Lösungen als vorbildlich: Bern belege, dass sich recht kurzfristig Übergangslösungen finden liessen, sofern der politische Wille vorhanden sei. Damit sei Bern «ein Vorzeigebeispiel».

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