Dem Seeland steht eine hitzige Fahrende-Saison bevor

20. Mai 2021

Weil Plätze für ausländische Fahrende rar geworden sind, kommt es vermehrt zu Konflikten. Nun werden brisante Forderungen laut.

Der Bund, Martin Erdmann

Die Probleme begannen bereits im Februar. Erste Fahrende aus dem Ausland besetzten den Rastplatz vor Wileroltigen, obwohl dieser erst ab 1. März provisorisch zur Verfügung gestanden hätte. In den letzten Wochen ist es auch in Biel und umliegenden Gemeinden zu illegalen Landnahmen gekommen. Die angespannte Situation ist kein Zufall. Es herrscht akuter Platzmangel. Der Transitplatz in Wileroltigen geht frühestens 2024 in Betrieb, die provisorischen Haltestellen in Brügg und Gampelen wurden nach zweijährigem Betrieb geschlossen.

Die Stiftung Fahrende Schweiz fordert deswegen in ihrem am Donnerstag publizierten Bericht mehr Raum für ausländische Fahrende. «Die Situation hat sich zugespitzt», sagt Geschäftsführer Simon Röthlisberger. Diese könne nur entschärft werden, wenn den Fahrenden mehr Platz zur Verfügung gestellt werde. Deshalb fordert er einen zweiten Transitplatz wie in Wileroltigen.

Auch mehr Platz für Schweizer Fahrende gefordert

Die Stiftung Zukunft für Schweizer Fahrende will auch, dass die Kapazitäten für einheimische Fahrende erhöht werden. So zum Beispiel bei den Standplätzen in Buech. «Es gibt viele junge Schweizer Jenische und Sinti, die dort leben wollen», sagt Geschäftsführer Simon Röthlisberger. Auch im Seeland herrsche ein knappes Angebot. Der kleine Platz in Ins wurde geschlossen, Alternativen gibt es keine. «Wir bedauern das sehr. Da müsste nach Ausweichmöglichkeiten gesucht werden.» (mer)

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