Sie sind eine anerkannte Minderheit in der Schweiz, aber sie können ihre Kultur nicht leben – weil es an der Infrastruktur fehlt: Fahrende Jenische und Sinti kämpfen seit Jahren für mehr Halteplätze. Warum so erfolglos? Das diskutieren Christoph Neuhaus und Venanz Nobel im Tagesgespräch auf Radio SRF.
Die Schweiz ist verpflichtet, die rechtlich geschützte fahrende
Lebensweise zu ermöglichen. In der Praxis ist das nicht so einfach, denn es fehlt vor allem an Stand- und Durchgangsplätzen für sowohl Schweizer wie auch ausländische Fahrende. 80 bis 90 zusätzliche Halteplätze seien nötig, schreibt die Stiftung «Zukunft für Schweizer Fahrende» heute in
ihrem alle fünf Jahre erscheinenden Bericht zur Situation der Jenischen, Sinti und Roma.
Die Behörden stehen in der Pflicht, doch sie
haben mit Raummangel und mit Widerstand aus der Bevölkerung zu kämpfen,
der sich oft aus Vorurteilen nährt. Was also ist zu tun?
Im Tagesgespräch bei Marc Lehmann diskutieren der jenische Publizist und
Historiker Venanz Nobel – er ist Vizepräsident des Vereins «Schäft
qwant», welcher sich grenzüberschreitend für die Kultur der Jenischen
einsetzt. Und der Berner SVP-Regierungsrat Christoph Neuhaus, der sich
früher von Amtes wegen und nun als Präsident der Stiftung «Zukunft für
Schweizer Fahrende» für neue Halteplätze einsetzen muss.