Im Streit um einen Standplatz haben sich eine Gruppe von Fahrenden und der Kanton Waadt am Freitag doch noch einigen können. Die Fahrenden, die sich am Donnerstag mit rund 40 Wohnwagen nahe von Lausanne niedergelassen hatten, stimmten der Abreise nach Yverdon zu.
Der Konvoi habe das Lager am Standort Chalet-à-Gobet gegen 15.30 Uhr nach «langen Stunden des Palaverns» abgebrochen, sagte der neue kantonale Delegierte für die Beziehungen zu den Fahrenden, Laurent Curchod, am Freitagabend gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die Stadt Yverdon stellt den Fahrenden für vier Wochen auf einer Parzelle in der Nähe des Y-Parks ein Gelände zu Verfügung. «Es handelt sich um eine provisorische Lösung», betonte Curchod.
Zuvor hatte sich der Konflikt zwischen dem Kanton und dieser Gruppe von Fahrenden zugespitzt. Die Fahrenden weigerten sich, das besetzte Gelände zu verlassen.
Für den anderen Konvoi, der am Donnerstag in Lausanne angekommen war, ist die Situation für einige Wochen ebenfalls geklärt. Die 25 Wohnwagen wurden in Montheron, nördlich von Lausanne, auf dem Parkplatz des Feuerwehrausbildungszentrums La Rama aufgestellt.
Nach Angaben der Stadt Lausanne dürfen die Fahrenden das Areal für drei Monate ohne Verlängerung nutzen. Alle Nutzer des Parkplatzes müssen einen Betrag von 30 Franken pro Wohnwagen und Tag entrichten. Zudem ziehen die Behörden einen Betrag von 100 Franken pro Wohnwagen ein, um allfällige Kosten für die Instandsetzung des Geländes zu decken.
Von Polizei eskortiert
Am Donnerstag hatten zwei Karawanenkonvois versucht, nach Lausanne zu gelangen, einer von Norden und einer von Süden. Sie wurden von der Polizei blockiert und anschliessend an den Stadtrand eskortiert.Das genaue Ziel der Fahrenden war nicht bekannt. Es sei jedoch wahrscheinlich, dass sie versuchten, zum Parkplatz Bourdonnette zurückzukehren, wo zwischen Februar und September 2023 rund 120 Wohnwagen gestanden hatten, hiess es seitens der Behörden.Da der offizielle Empfangsplatz in Rennaz mit rund 40 Standplätzen bereits voll belegt ist, rechnet der Kanton Waadt wie im vergangenen Jahr mit einem unkontrollierten Zustrom von Fahrenden.