Bis Freitag sollen die 40 Wohnwagen wieder weg

25. Maggio 2021

Fahrende aus Frankreich haben in Belp Halt gemacht. Die Gemeinde will sie nur temporär dulden – doch eine andere Lösung zu finden, ist schwierig. «Es handelt sich nicht um ein kommunales, sondern um ein regionales Problem.» Sagt Benjamin Marti, Gemeindepräsident von Belp.

Der Bund, Simon Wälti

Gegen Mittag am Pfingstmontag trafen Fahrende in Dutzenden von Wohnwagen in der Gemeinde Belp ein. Sie wurden von der Polizei auf der Hauptstrasse im Ortsteil Viehweid gestoppt. Da sie im Besitz eines Vertrags mit einem Landeigentümer für eine Wiese beim Restaurant Jägerheim waren, wurden die aus Frankreich stammenden Roma durchgelassen. Allerdings war der Bauer gemäss einem Bericht von Telebärn von falschen Voraussetzungen ausgegangen. Er sei getäuscht worden, ihm sei gesagt worden, es gehe um einen Startplatz für Ballonfahrten.

Auf dieser Wiese beim Jägerheim hätten die Fahrenden unmöglich bleiben können, sagt Gemeindepräsident Benjamin Marti (SVP). «Die Fahrenden waren nur dann bereit weiterzuziehen, wenn wir ihnen ein anderes Angebot machen.» So stellte die Gemeinde einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe von Giessenbad und Flughafen zur Verfügung.

Am Pfingstmontag um 16 Uhr konnten die Fahrenden begleitet von der Polizei auf diesen Parkplatz geleitet werden. «Das Areal befindet sich in einer Freizeit- und Sportzone, welche zurzeit noch nicht so stark frequentiert wird», teilte die Gemeinde mit. Toiletten und zusätzliche Entsorgungsmöglichkeiten wurden zur Verfügung gestellt. Die Situation sei ruhig und geordnet, sagte Marti nach einem Augenschein am Dienstag.

Der Transitplatz in Wileroltigen geht frühestens 2024 in Betrieb, die provisorischen Haltestellen in Brügg und Gampelen wurden nach zweijährigem Betrieb geschlossen. Die Stiftung Fahrende Schweiz forderte vergangene Woche mehr Raum für ausländische Fahrende.  Denn die Situation habe sich zugespitzt, sagte Simon Röthlisberger, Geschäftsführer der Stiftung. Die zurzeit sieben existierenden Transitplätze in der Schweiz seien immer noch zu wenig; es bräuchte zehn zusätzliche.

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