«Der Schulstoff ist für alle Kinder der gleiche»

14. Marzo 2015

Jenische Eltern, die ihre Kinder nicht in die Schule schicken, sollen in der Stadt Bern nicht mehr sanktioniert werden. Ein Jenischer nimmt dazu Stellung.Im Interview mit der «Berner Zeitung» nimmt der jenische Aktivist Venanz Nobel Stellung zu den Themen Schulpflicht, Ausgrenzung und Integration von Minderheiten sowie historische Schuld. Nobel ist ...

Jenische Eltern, die ihre Kinder nicht in die Schule schicken, sollen in der Stadt Bern nicht mehr sanktioniert werden. Ein Jenischer nimmt dazu Stellung.Im Interview mit der «Berner Zeitung» nimmt der jenische Aktivist Venanz Nobel Stellung zu den Themen Schulpflicht, Ausgrenzung und Integration von Minderheiten sowie historische Schuld. Nobel ist Vizepräsident des Vereins «Schäft qwant», der sich für die Interessen Jenischer einsetzt, sowie Geschäftsführer der «Cooperation jenische Kultur».Zum Thema Schule sagt Venanz Nobel unter anderem: «Der Schulstoff ist für alle Kinder der gleiche, ob sie auf die Reise gehen oder nicht – nur die Form des Unterrichts ist eine andere.» Auf die Frage, wie lange es dauert, bis eine historische Schuld (Aktion «Kinder der Landstrasse») bei aktuellen Fragen (zum Beispiel Durchsetzung der Schulpflicht) nicht mehr ins Gewicht fällt, äussert er sich wie folgt: «Eine historische Schuld bleibt für immer. Sie ist ein Teil der Geschichte eines Landes, der sich nicht tilgen lässt. Umso mehr gehört das Thema in die Schulbücher und in die offizielle Geschichtsschreibung. Dabei geht es nicht um knapp fünfzig Jahre «Kinder der Landstrasse», sondern um ganze Jahrhunderte der Ausgrenzung und Diskriminierung.»

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