Verdingkinder sollen Zusatzrente erhalten

02. Luglio 2014

Der Bund soll sich bei Verdingkindern und anderen Opfern staatlicher Zwangsmassnahmen nicht nur entschuldigen, sondern sie auch finanziell entschädigen.Bundesrätin Simonetta Sommaruga hatte sich 2013 bei den Opfern entschuldigt und einen runden Tisch eingesetzt. An ihm sitzen Betroffene, Vertreter von Behörden, Organisationen und Institutionen. Ges ...

Der Bund soll sich bei Verdingkindern und anderen Opfern staatlicher Zwangsmassnahmen nicht nur entschuldigen, sondern sie auch finanziell entschädigen.Bundesrätin Simonetta Sommaruga hatte sich 2013 bei den Opfern entschuldigt und einen runden Tisch eingesetzt. An ihm sitzen Betroffene, Vertreter von Behörden, Organisationen und Institutionen. Gestern hat der runde Tisch eine Reihe von Massnahmen vorgeschlagen, berichtet «Der Landbote» in seiner aktuellen Ausgabe. Unter anderem schlägt er eine Kombination eines einmaligen Solidaritätsbeitrags mit monatlichen Beiträgen vor, die mit der AHV-Rente ausbezahlt werden sollen. Als Nächstes wird Bundesrätin Sommaruga den Bericht des runden Tisches genau prüfen und der Landesregierung einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen unterbreiten.Opfer von Zwangsmassnahmen waren neben den Verdingkindern, die meist bei Bauern untergebracht wurden, auch Kinder, die in Heime oder Pflegefamilien geschickt wurden. Betroffen sind auch die «administrativ Versorgten»: Bis 1981 konnten die Behörden Jugendliche und Erwachsene zur «Nacherziehung» oder zur «Arbeitserziehung» in geschlossene Institutionen einweisen – ohne Gerichtsurteil oder psychiatrisches Gutachten. Entschädigt werden sollen auch Personen, die sich sterilisieren lassen, abtreiben oder Kinder zur Adoption freigeben mussten. Stark betroffen waren Jenische, denen bis 1973 Kinder weggenommen wurden.Der Landbote, 2.7.2014