Letzten Dienstag haben Fahrende nach einer Räumungsandrohung das von ihnen seit Juni besetzte Gelände südlich der Bieler Tissot Arena verlassen. Dies teilte die Stadt Biel am Freitag , 23. Juli mit.
Am 29. Juni hatten Die Behörden die Fahrenden aufgefordert, das Terrain zu verlassen, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Nachdem die Frist bis 30. Juni nicht eingehalten wurde, beauftragte die Stadt Biel die Kantonspolizei, die Personalien der Betroffenen aufzunehmen. Das Regionalgericht Biel-Seeland erliess in der Folge auf Antrag der Stadt einen Räumungsbefehl, dem die Fahrenden jedoch nicht nachkamen. Am 10. Juli stellten die Behörden fest, dass sich weitere Wohnwagen auf dem Gelände installiert hatten, was erneut eine richterliche Wegweisung zur Folge hatte.
"In Kenntnis der Sachlage" seien vor einigen Tagen rund die Hälfte der Fahrenden weitergezogen. Die Stadt erhöhte den Druck auf die Verbliebenen mit der Drohung, das Gelände polizeilich zu räumen und die Fahrzeuge am 21. Juli abschleppen zu lassen. Daraufhin verliessen am Abend des 20. Juli auch die übrigen Fahrenden das Gelände.
Die Stadt sperrte den Zugang inzwischen mit baulichen Massnahmen ab. Laut Mitteilung kehrte eine kleinere Gruppe von Fahrenden in der Nacht zurück und installierte sich beim Bahnhof Bözingenfeld. Am nächsten Tag verteilte die Kantonspolizei Bussen und forderte die Fahrenden auf, das Gelände zu verlassen.
Nicht betroffen von der städtischen Räumungsaufforderung ist eine Gruppe Fahrende, die auf dem Parkplatz nördlich der Tissot Arena verweilt. Da für dieses Gelände eine private Firma zuständig sei, liege es in deren Verantwortung, "die nötigen Rechtsmittel zu ergreifen", schreibt die Stadt Biel.
Letzten Mittwoch musste in Belp eine Gruppe Fahrende die von ihnen besetzten Parkplätze beim Flughafen räumen, nachdem die Gemeinde eine Wegweisungsverfügung erlassen hatte. An Pfingsten hatte die Gemeinde Belp den Aufenthalt von rund hundert Fahrenden während fast zwei Wochen noch akzeptiert.
Landesweit gibt es zu wenig Transitplätzen für ausländische fahrende Roma. Laut einer Studie vom Mai hat sich die Situation in den vergangenen Jahren zwar ein wenig verbessert. Doch die zurzeit sieben existierenden Transitplätze seien immer noch zu wenig; es bräuchte zehn zusätzliche.
Immer wieder kommt es zu Konkurrenzkämpfen um die knappen Plätze - und zu irregulären Landnahmen, die wiederum Konflikte mit der lokalen Bevölkerung nach sich ziehen.