Der Alltag der Fahrenden war geprägt durch ihre Lebensweise und den Massnahmen, die Staat und Wohlfahrtsorganisationen dagegen ergriffen. Gesetze erschwerten die Eheschliessung und Berufsausübung. Insbesondere die Kindswegnahmen bedrohten die Familie als Identität stiftenden und Existenz sichernden Ort. Die Geschlechterrollen passten sich zunehmend bürgerlichen Vorstellungen an.
Jenische lebten und leben seit jeher in Wohnung und Wagen. Ihre Reisetätigkeit ist abhängig von der Jahreszeit und der Berufsausübung. Bei Familien mit schulpflichtigen Kindern spielen heute die Möglichkeiten, welche die Schulen bieten, eine entscheidende Rolle. Ebenso entscheidend ist aber auch der Stellenwert, den die Eltern der Ausbildung ihrer Kinder in Bildungsinstitutionen beimessen. Dass die ökonomische und soziale Situation der Jenischen, Sinti und Roma in der Schweiz auch heute oft noch prekär ist, ist mitunter eine Folge der lange währenden Diskriminierungen.